Gap, Kurslücke zum füllen?
Wie schaut eine Lücke aus ?
Unter einem „Gap“ (engl., zu deutsch „Lücke“, „Spalte“) versteht man das Phänomen, dass die Kurse zweier aufeinanderfolgender Tage keinen überschneidenden Kursbereich aufweisen. Bei einem Aufwärts-Gap (engl. Gap-up), also einem Kurssprung nach oben, ist der Tiefstkurs-heute höher als der Höchstkurs des Vortages. Umgekehrtes gilt bei einem Abwärts-Gap (engl. Gap-down), wo der Höchstkurs-heute tiefer liegt als der Tiefstkurs des Vortages.
Fazit: Es zählen nur Highs und Lows.
Eine Kurslücke im Aufwärtstrend entsteht, wenn der Eröffnungskurs des heutigen Tages höher liegt als der Höchstkurs des vorhergehenden Tages und diese Lücke im Laufe des heutigen Tages nicht geschlossen wird.
Eine Kurslücke im Abwärtstrend entsteht, wenn der Eröffnungskurs des heutigen Tages tiefer liegt als der Tiefkurs des vorhergehenden Tages und diese Lücke im Laufe des heutigen Tages nicht geschlossen wird.
Es werden folgende Arten von Kurslücken unterschieden: Diese sind in der folgenden Abbildung schematisch verdeutlicht.
Die Ausbruchslücke (Breakaway Gap)
Diese entsteht, wenn der Kurs mit einer Lücke durch ein Unterstützungs- oder Widerstandsniveau bricht. Bricht der Kurs durch eine Unterstützung nach unten durch, so ist der Eröffnungskurs des nächsten Tages tiefer als der Tiefkurs des vorherigen Tages. Bricht der Kurs durch einen Widerstand nach oben aus, so ist der Eröffnungskurs höher als der Hochkurs des Tages davor.
Die Fortsetzungslücke (Runaway Gap, Measuring Gap)
Diese tritt in der Mitte eines Trends auf. Es können mehrere dieser Lücken hintereinander auftreten. Fortsetzungslücken sind ein Anzeichen für einen intakten Trend. Diese Lücken können in einem Aufwärts- (Eröffnungskurs höher als Hochkurs des vorherigen Tages) oder Abwärtstrend (Eröffnungskurs tiefer als Tiefkurs des vorherigen Tages) auftreten.
Die Erschöpfungslücke (Exhaustion Gap)
Diese tritt am Ende eines starken Trendverlaufs auf, in einer Phase, in der die Kurse sozusagen „überschießen. Dies kann ebenfalls in einem Aufwärts- oder Abwärtstrend vorkommen.
Kurslücken treten häufig auf und lassen Rückschlüsse auf die weitere Entwicklung zu - allerdings je nach Situation sehr unterschiedliche.
Ein Phänomen, das nur in Balken- oder Kerzencharts sichtbar wird, sind Kurslücken.
Kurslücken sind Zonen im Chart, in denen nachvollziehbar keine Handelsaktivitäten stattgefunden haben. In einem Aufwärtstrend eröffnen die Kurse zum Beispiel über dem Hoch des Vortages und hinterlassen somit einen leeren Zwischenraum. Wenn dieser nicht im Tagesverlauf gefüllt wird, entsteht eine Kurslücke nach oben (Gap up). Im Abwärtstrend dagegen gibt es Tage, an denen der Eröffnungskurs unter dem Tiefstkurs des Vortages liegt. Oft entstehen Gaps auch durch Unternehmensnachrichten, besitzen dann also fundamentale Ursachen.
Kurslücken im Chart geben dem Beobachter wertvolle Hinweise auf die Psychologie des Marktes - Lücke ist jedoch nicht gleich Lücke. Es gibt verschiedene Arten von Kurslücken, die den Beobachter zu unterschiedlichen Schlüssen lassen kommen. Das weitverbreitete Gerücht, dass Lücken immer dazu tendieren geschlossen zu werden, stimmt so einfach nicht.
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